Will man etwas im Mikroskop betrachten, benötigt man eine kleine rechteckige
Glasscheibe, welche meist folgendes Maß besitzt:
L = 76 mm
B = 26 mm
D = 1 mm
Diese kleine Glasscheibe,
OBJEKTTRÄGER genannt, gibt es in verschiedenen
Ausführungen im Handel zu kaufen.
WICHTIG: nicht
nur die Größe des Objektträgers spielt eine Rolle – in der o.a. Größe passt er nämlich sicher in
die gängigen Präparatekästen– sondern auch seine Beschaffenheit. Es gibt
geschliffene und ungeschliffene Gläser. Letztere haben
einen scharfen Rand und können bei unvorsichtiger Handhabung leicht zu Schnittverletzungen
führen. Die geschliffenen, also entkrateten Gläser sind meist nicht viel teurer als ihre
ungeschliffenen Pendants.
Weiterhin gibt es
noch Spezialobjektträger, welche in der Mitte eine Vertiefung aufweisen, in welche z.B.
Lebendmaterial mit ausreichender Flüssigkeit eine längere Beobachtung erlauben
sollen.
DECKGLAS
Als Deckglas
bezeichnet man ein kleines, sehr dünnes – nur 0,13 – 0,17 mm starkes
– Glasblättchen, mit
welchem das zu untersuchende Objekt auf dem Objektträger abgedeckt
wird.
Es gibt sie in
Packungsgrößen von 100 Stück in kleinen Plastikbehältern im einschlägigen Fachhandel fÜr
Labor-Bedarf oder Mikroskopie bzw. in selbigem Versandhandel (im Internet) zu
kaufen.
Deckgläser gibt
es in unterschiedlichen Größen von z.B. 15 x 15 – 22 x 64 mm und in runder Form mit ähnlichen
Durchmessern.
Dem Deckglas
kommt eine wichtige Bedeutung in der Mikroskopie zu, so bedeutend, daß die
Mikroskophersteller Objektive ab ein gewissen Vergrößerung auch mit der Aufschrift für die
Deckglasdicke beschriften, für die das Objektiv abgeglichen wurde. In der Regel findet sich die Zahl 0,17 als letzte Zahlgravur auf
dem Objektiv.
Objekte mit
dieser Gravur sind so berechnet und konstruiert, als wäre das Deckglas die erste
Objektivlinse. Ohne ein Deckglas von genau 0,17 mm Dicke liefern solche Objektive kein
scharfes Bild.
WARUM IST DAS DECKGLAS SO
WICHTIG?
In erster Linie
soll es die Objektivlinse, welche mit zunehmender Vergrößerung dem zu untersuchenden Objekt
immer näher kommt, vor einer Berührung schützen. Denn die Objektivlinsen, vor allem aber der
Kitt, mit welchem die Linsen mit dem Objektivkörper verbunden sind, sind sehr empfindlich.
Zudem sind Verunreinigungen ärgerlich und bildstörend. Des weiteren könnten Keime und
Pilzsporen eindringen usw. Aus diesem Grund ein MERKSATZ: “Man muß immer darauf achten, daß kein Objektiv mit der Linse das zu
untersuchende Objekt berührt oder gar in dieses
eintaucht!”
Die Ausnahmen von
dieser Regel sind Öl- oder Wasserimmersionsobjektive und Kondensoren. Hier aber nur
in destilliertes Wasser
oder in
Immersionsöl!
Aber wichtiger
noch, sie “ebnen” das Objekt auf dem Objektträger. Zu untersuchende Wassertropfen z.B. wölben
sich, bedingt durch die Oberflächenspannung des Wassers, fast linsenförmig auf. Es bildet
sich somit eine gewisse “Untiefe” für das Mikroskop mit Linsen höherer Vergrößerung, welches
das Objekt / die Objekte somit nicht auf alle “Ebenen” scharf wiedergeben
kann.
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